Careum Forum 2023: Gemeinsam Lösungen im Umgang mit dem Fachkräftemangel entwickelt

Fachkräftemangel: Gemeinsam Lösungen entwickelt

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Am Careum Forum 2023 stand der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen im Fokus: Rund 70 Direktbetroffene haben sich in sieben Teilbereichen mit dem komplexen Thema auseinandergesetzt und gemeinsam praxisnahe Lösungsansätze entwickelt.

Der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig. Er belastet Gesundheitsfachpersonen und Gesundheitsorganisationen sowie Patient:innen und deren Angehörige zunehmend. Am Careum Forum 2023 kamen Fachpersonen aus dem Gesundheits- und Bildungswesen, der Versorgungsforschung, Vertretende von Berufs- und Branchenverbänden sowie Patient:innen und Angehörige im Careum Auditorium zusammen, um das Problem gemeinsam anzugehen. Die Teilnehmenden diskutierten in sieben Workshops intensiv zu unterschiedlichen Themenfeldern und suchten gemeinsam nach realisierbaren Ideen und Lösungsansätzen.

Teilnehmende beim Netzwerken am Careum Forum 2023

Impressionen und Statements

Wir lassen das Careum Forum für Sie im Video noch einmal Revue passieren. Auch die Teilnehmenden kommen zu Wort.

Diskussionen von Task Shifting bis New Work

In den Workshops wurden folgende sieben Themen in den Fokus gestellt:

  • Interprofessionalität
  • Task Shifting Gesundheitsfachpersonen
  • Mitwirkung und Empowerment von Patient:innen und Angehörigen
  • Digitale Transformation
  • Organisationale Gesundheitskompetenz
  • New Work
  • Employee Lifecyle

Zur Debatte standen unterschiedliche Fragestellungen wie beispielsweise: Wie können wir die aktuelle Versorgungspraxis im ambulanten und stationären Setting neu denken? Wie kann der Fachkräftemangel durch neue Aus- und Weiterbildungsformate positiv beeinflusst werden? Welche Aspekte einer modernen Organisationskultur sind wichtig, damit New Work umgesetzt werden kann? Wie sieht ein ansprechendes Onboarding für Mitarbeitende aus und wie kann der Austritt aus einem Betrieb wertschätzend gestaltet werden?

Betriebskultur als Dauerbrenner

Ein Dauerbrenner in vielen Workshops war die Betriebskultur. Zur Sprache kam der Bedarf eines Kulturwandels. So wurde etwa mehr Miteinbezug der Basis in Entscheidungsprozesse gefordert. Um die Berufsattraktivität im Gesundheitswesen zu verbessern, müssten zudem unbedingt neue Arbeitsmodelle entwickelt werden. Eine weitere Empfehlung lautete: Eine wertschätzende Kultur aufzubauen, die auf individuelle Bedürfnisse eingeht.

Thematisiert wurden auch flachere Hierarchien und die Selbstorganisation von Teams. Daneben kam die Idee von unkomplizierten Tandem-Lösungen auf, bei denen sich jüngere und ältere Fachpersonen bei digitalen oder fachlichen Fragestellungen gegenseitigen Rat einholen und geben können.

Andere Workshopgruppen beschäftigten sich mit neuen oder bereits angedachten Berufsprofilen wie beispielsweise jenen von Digital Healthcare Professionals oder von Gesundheitslots:innen, die Patient:innen und ihren Angehörigen als vermittelnde und unterstützende Fachpersonen helfen, sich in den komplexen Strukturen des Gesundheits- und Sozialwesens zurechtzufinden und Behandlungen zu koordinieren.

Auch die Versorgung wurde neu gedacht: So könnte etwa in Zukunft eine hochqualifizierte Quartier-Nurse Personen mit Unterstützungsbedarf in ihrer bekannten häuslichen Umgebung betreuen und somit zur Entlastung von Arztpraxen und des Gesundheitssystems beitragen.

Viele spannende Lösungen zum Fachkräftemangel

Carmela Flury, Leiterin Strategie und Innovation bei Careum, und Stefan Spycher, CEO Careum, zeigten sich begeistert über die vielen spannenden Lösungen zum Fachkräftemangel. Im abschliessenden Reflexionsgespräch ordneten sie diese ein und unterschieden zwischen Ideen, die nah an den Mitarbeitenden sind und dadurch relativ schnell umgesetzt werden können, und solchen, die einer Anpassung der Versorgung auf der Systemebene bedürfen.

Zusammengefasst kristallisierten sich für sie drei Veränderungsdimensionen heraus, die auf Kompetenzen, das Verhalten und die Kultur abzielen. Nun liegt es an jeder und jedem Einzelnen, Verantwortung zu übernehmen und Massnahmen im eigenen Betrieb zu planen und umzusetzen.

Diskutieren Sie mit!

  • Wie steht es um den Fachkräftemangel in Ihrer Institution?
  • Wo müsste man aus Ihrer Sicht beim Fachkräftemangel zwingend ansetzen?
  • Wie sieht Ihr kreativer Lösungsansatz im Umgang mit dem Fachkräftemangel aus?

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